In Yogahausen wird seit einiger Zeit überwiegend Ashtanga Vinyasa Yoga unterrichtet. Oft kommt es aber zu Verwirrung bzw. ist es unklar, was einige Stundenbeschreibungen eigentlich bedeuten. Deshalb hier eine kleine Info für dich.

Ashtanga Mysore-Style ist eine Self-Practice. Man übt im eigenen Tempo die festgelegte Ashtanga Sequenz und wird dabei individuell von dem Lehrer unterstützt. Die Ashtanga Sequenz kann man entweder in der geführten „Led-Class“ üben oder auch direkt im Mysore-Style lernen.

Ashtanga Vinyasa Yoga
Ashtanga Yoga ist in 6 Serien von Körperstellungen (Asanas) gegliedert.
Die erste Serie wird Yoga Chikitsa (Yoga Therapie) genannt und ist eine ganzheitliche Übungseinheit welche ein Leben lang praktiziert werden kann. Die Asanas lösen negative Körperhaltungen und Energieblockaden auf, machen den Körper stark, flexibel und widerstandsfähig gegen Krankheiten. Das Resultat der regelmäßigen Praxis ist ein gesunder, kräftiger Körper, ein gereinigtes Nervensystem und ein klarer, beweglicher Geist.

Die Methode des Ashtanga Vinyasa unterscheidet sich von vielen Yogaformen durch Vinyasa. Vinyasa bedeutet: Synchronisierung von Atmung und Bewegung in der Asanapraxis. Das Vinyasasystem verbindet die Körperstellungen (Asanas) zu einer fließenden Sequenz, in der jede Position 5 Atemzüge gehalten wird.
Während der gesamten Praxis wird der Atem durch die sogenannte Ujjayi Atemtechnik reguliert – ein klangvolles Atmen durch die Nase bei geschlossenem Mund.
Wenn die Bewegung mit der Ujjay-Atmung synchronisiert und gleichzeitig die Energieverschlüsse Mula Bandha und Uddiyana Bandha aktiviert sind, wird eine starke innere Hitze erzeugt. Diese Hitze reinigt Muskeln und Organe, scheidet ungewollte Gifte aus und verbrennt unnötiges Fett. Das durch die Atmung aufgenommene Prana (Lebensenergie) wird durch die Bandhas im Körper gehalten.
Für alle Asanas ist der Blickpunkt bzw. Konzentrationspunkt festgelegt (Dristi) und ermöglicht uns fokussiert und diszipliniert zu praktizieren. Wir können durch den Dristi den “inneren Prozess” beobachten und unsere Sinne zurückziehen, anstelle mit unseren Gedanken und unserer Wahrnehmung nach außen abzuschweifen.
Alle drei Elemente zusammen, Ujjayi-Atmung, Bandha und Dristi (Tristana) lassen den Übenden die Essenz des Yoga erfahren. Aus einer rein physischen Bewegungssequenz wird eine energetische Praxis, die uns auch auf mentaler Ebene verändert.

Ashtanga LED Class
Wir praktizieren die Asanas der Primary Serie gemeinsam (42 Asanas inkl. Abschlußfolge) oder in der Half Primary bis Navasana inkl. Abschlußsequenz. LED bedeutet hierbei, dass die Serie vom Lehrer geführt wird und jeder zeitgleich praktiziert. Durch die Verbindung der Atmung (Ujjayi Pranayama) mit den Körperhaltungen und dem Fokus (Drishti) wird ein tieferes Bewußtseinn über den Ablauf erlangt.

Was ist Ashtanga Mysore-Style?
Mysore-Style Self-Practice ist eine traditionelle Methode des Ashtanga Vinyasa Yoga, wie sie von Guru Sri K. Pattabhi Jois benannt von der Stadt Mysore in Südindien, unterrichtet und weitergegeben wurde. Nachdem Guruji 2009 verstorben ist, unterrichtet nun sein Enkel Sharath Rangaswami Jois in Mysore weiter.
Mysore Style ist also ein besonderer Gruppenunterricht, keine vom Lehrer durchgesprochen und geführte Stunde im gewöhnlichen Sinne, sondern der Lehrer betreut individuell jeden Schüler einzeln. Jeder übt für sich mit seinem Atem in seinem Tempo die festgelegte Sequenz (Ashtanga-Ausdrucke sind vorhanden). Man könnte sagen, Einzelunterricht in der Gruppe. Jeder Schüler lernt langsam aufbauend die verschiedenen Serien des Ashtanga Vinyasa Yogas. Die Praxis beginnt immer mit den Sonnengrüßen A + B und wird mit einer Abschlußfolge beendet. Anfänger und Fortgeschrittene üben Seite an Seite; eine qualifizierte Lehrperson leitet und assistiert die Schüler, indem er sie in die verschiedenen Asanas führt und begleitet und so ihre Praxis auf dieser Grundlage individuell weiter aufbaut.
Die Asanas werden einzeln und der Reihe nach gelehrt, dadurch kann die Praxis anfänglich weniger Stellungen umfassen. Mit zunehmender Übung wird sie umfassender und länger. Dies erlaubt den Schüler sich eigenständig zu entwickeln, er/sie kann das Tempo selber bestimmen und durch die Wiederholungen kann man sich den Ablauf auch leicht merken. Jeder übt so lange wie er mag oder Zeit hat, bzw so lange wie die individuelle Sequenz dauert oder man Zeit hat.

Alle, Anfänger wie Fortgeschrittene sind zu dieser Praxis eingeladen und willkommen.

Wenn du noch Fragen hast, lass mich diese gerne wissen!